Contergan-Opfer im Hungerstreik

Quellenangabe

Bergisch Gladbach (ddp) Contergan-Opfer sind am Donnerstag in Bergisch Gladbach in einen Hungerstreik getreten, um höhere Entschädigungszahlungen von dem Pharmakonzern Grünenthal zu erzwingen.

Bergisch Gladbach (ddp). Contergan-Opfer sind am Donnerstag in Bergisch Gladbach in einen Hungerstreik getreten, um höhere Entschädigungszahlungen von dem Pharmakonzern Grünenthal zu erzwingen. An der Aktion in einer evangelischen Kirche beteiligen sich drei Contergan-Geschädigte sowie die Mutter eines Contergan-Opfers, wie ein Sprecher der Gruppe mitteilte.

Die Gruppe bezeichnete die Verdoppelung des monatlichen Opfergeldes seit dem 1. Juli als «erfreulichen und anerkennenswerten Schritt». Dennoch entsprächen diese Zahlungen bei weitem nicht dem europäischen Standard und den Verpflichtungen, welche die Bundesrepublik Deutschland durch das Contergan-Stiftungsgesetz rechtsverbindlich übernommen habe.

Deshalb hätten sich Selbstbetroffene und Familienangehörige zu der Kampagne entschlossen, die in «gewaltfreier und legaler Weise» auf das Unrecht aufmerksam machen solle, das den überlebenden Opfern des Contergan-Skandals seit fünf Jahrzehnten widerfahre. Ein vergleichbarer Hungerstreik hatte in Großbritannien den Angaben nach zu einer deutlichen Erhöhung der Entschädigungszahlungen geführt.

Der Contergan-Skandal war einer der größten Arzneimittelskandale in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Mittel kam am 1. Oktober 1957 auf den Markt und verursachte Missbildungen bei Neugeborenen. Das zunächst rezeptfreie Medikament wurde gezielt Schwangeren empfohlen, da es als ungefährlich galt. Der Wirkstoff Thalidomid führte jedoch zu schweren Fehlbildungen wie dem Fehlen von Gliedmaßen und Organen.

1961 wurde das Schlafmittel nach öffentlichem Druck vom Markt genommen. Nach Informationen des Bundesverbands Contergangeschädigter kamen insgesamt etwa 5000 contergangeschädigte Kinder zur Welt.

Hut ab ,vor Stefan Nuding und seinen Mitstreitern :!:
Ich kenne Stefan als intelligenten und besonnenen Menschen.
Die Aktion ist sicherlich durchdacht und vom Zeitpunkt so gewählt ,
dass sie Ihre Wirkung auf die Familie Wirtz,sowie bei den Politikern und der breiten Öffentlichkeit finden wird :!:
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Standfestigkeit.
Die Aktuelle Stunde im WDR Fernsehen hat gerade darüber Berichtet.
L.G.
Werner

DoppelPosting entfernt Frank62