heute gibt es gleich zwei Sendungen auf

Um 22:25 Uhr geht es los mit
3sat hat geschrieben:Monothema: 50 Jahre Contergan
Contergan: Die Eltern
Dokumentarfilm von Andreas Fischer, Deutschland 2004
Länge: 100 Minuten
Vor 50 Jahren, am 27. November 1961, nahm die Pharmafirma Grünenthal das Medikament Contergan aus dem Handel. Wegen dieses Medikaments kamen von 1959 bis 1962 allein in Deutschland 5.000 behinderte Kinder zur Welt, oft mit verkürzten und veränderten Gliedmaßen, häufig auch mit Schäden an inneren Organen. Etwa die Hälfte der Kinder überlebte nicht. Der Wirkstoff Thalidomid in dem Medikament Contergan, das als ungefährliches Beruhigungsmittel beworben worden war, hatte den Wachstumsprozess im Mutterleib gestört.
In Andreas Fischers Dokumentarfilm "Contergan: Die Eltern" sprechen Eltern von Contergangeschädigten mit unvermuteter Offenheit darüber, wie sie die Geschehnisse erlebt, bewältigt und verarbeitet haben.
50 Jahre, nachdem das Medikament Contergan vom Markt genommen wurde, erinnert das 3sat-Monothema "50 Jahre Contergan" an den Pharmaskandal und seine Folgen bis heute. Im Rahmen dieses Monothemas folgt im Anschluss, um 0.05 Uhr, die Dokumentation "Contergan".
weiter geht um 0:05 Uhr
3sat hat geschrieben:Monothema: 50 Jahre Contergan
Contergan: Die Opfer, die Anwälte, die Firma
Film von Danuta Harrich-Zandberg und Walter Harrich
Am 27. November 1961 wurde das Arzneimittel Contergan von der Aachener Firma Grünenthal vom Markt genommen: Das Schlafmittel, von Ärzten auch für Schwangere empfohlen, hatte bis dahin bei über 5.000 Neugeborenen zu schweren Fehlbildungen geführt. Heute, über ein halbes Jahrhundert später, kämpfen - allein in Deutschland - noch rund 2.800 Menschen mit den Folgen. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit dem Hersteller hat damals nur unzureichend für Schadensersatz und Rente gesorgt. Zu den Opfern gehört Klaus, dem die Hände direkt aus den Schultern gewachsen sind. Finanziell geht es ihm nicht schlecht, aber er ist ständig auf Hilfe angewiesen. Stefanie kam mit verkürzten Armen und Beinen auf die Welt. Als sie drei Tage alt war, wurde sie ins Heim gegeben und wuchs fortan in verschiedenen Anstalten und Krankenhäusern auf. Für Birgit, heute um die 50, waren Bein-Prothesen immer ein Fremdkörper, weil sie auf ihren eigenen kurzen Beinen laufen kann. Ihr Vater aber wollte Birgit durch die Prothesen die Möglichkeit zu verschaffen, mit den Menschen auf "Augenhöhe" zu kommunizieren. Aber nicht nur die Contergan-Opfer und ihre Angehörigen, auch die Kinder der Forscher und Kaufleute, die das Mittel auf den Markt brachten, haben den Contergan-Prozess erlitten. Sie quälen sich heute mit den Zweifeln, ob ihre verstorbenen Väter wirklich alles zur Vermeidung der Katastrophe getan haben.
Der Film "Contergan" stellt die drei Contergangeschädigten Klaus, Stefanie und Birgit vor und verleiht auch der Gegenseite Gehör.
Gruß Markus