Conterganopfer stellen sich selbst als Denkmäler dar

[Presse]

Conterganopfer stellen sich selbst als Denkmäler dar!

Pressemitteilung vom 30. August 2012
(Sperrfrist: 31. August 2012, 15:00 Uhr)


Anlässlich der umstrittenen Einweihung des von der Firma Grünenthal finanzierten Denkmals wollen sich Conterganopfer am Freitag vor dem Kupferhof der Firma Grünenthal selbst als Denkmäler darstellen. Die Conterganopfer wollen mit dieser Aktion deutlich machen, dass die Stadt Stolberg maßgebliche Betroffenenverbände bei der Auswahl des Denkmals und hinsichtlich des geplanten Aufstellungsortes übergangen hat. "Entweder wollte man uns bewusst ausschließen, weil wir mit unseren medienwirksamen Aktionen für Grünenthal zu gefährlich geworden sind, oder der Bürgermeister Stolbergs vertraute Verräter in unseren Reihen, die ganz offensichtlich sich aus persönlicher Eitelkeit und blanken Opportunismus an die Firma Grünenthal und die Stadt Stolberg anbiedern und deswegen die unerbittlichsten Gegner Grünenthals bei den Vorbereitungen zu diesem Denkmal-Projekt von vornherein ausschließen wollten." so Andreas Meyer, erster Vorsitzender des BCG und Stefan Nuding, Sprecher des UAC. Die beiden Organisationen legen Wert auf die Feststellung, dass sie mit "Verrat" nicht die Initiative des Contergangeschädigten Johannes Igel meinen, der die grundsätzliche Idee hatte, die Stadt Stolberg zu einem solchen Denkmal zu bewegen. Ferner wollen die beiden Organisationen deutlich machen, dass die meisten Conterganopfer in Deutschland eine Finanzierung durch die Firma Grünenthal als entwürdigend empfinden. "Das Syndikat der Grünenthaleigentümer-Familie Wirtz zeigt wieder einmal ihr skrupelloses und heuchlerisches Gesicht. Während die Conterganopfer in Deutschland durch Initiative des Wirtz-Clans hinsichtlich ihrer Schadensersatzansprüche enteignet wurden, müssen ehemalige Lizenznehmer Grünenthals in Australien Schadensersatz jeweils in mehrfacher Millionenhöhe an ihre Opfer zahlen. Gerechtigkeit in Sachen Contergan wird es nur geben, wenn das Wirtz-Syndikat wie in Australien für alle Schäden der Conterganopfer aufkommt." so Stefan Hafeneth, stellvertretender Vorsitzender des BCG. BCG und UAC solidarisieren sich im Grundsatz mit allen Organisationen, die anlässlich der Denkmal-Einweihung kritisch an die Öffentlichkeit getreten sind.

Aktionsdaten:
Datum: 31. August 2012
Uhrzeit: 15:00 Uhr
Ort: Eingang des Kupferhofs Grünenthal, Steinfeldstraße 2a, 52222 Stolberg

Vorbereitung (Schminken etc.):
Datum: 31. August 2012
Uhrzeit: 13 Uhr 30
Ort: Brunnen, Kaiserplatz, 52222 Stolberg


Bitte beachten Sie, dass wir am 31.08.2012 nur über Handy (siehe unten) erreichbar sind.




Kontakt:


BCG - Bund Contergangeschädigter
und Grünenthalopfer e.V.
c/o Herr Andreas Meyer (1. Vorsitzender)
Dohmengasse 7 , 50829 Köln
Email: bcg-brd-dachverband@gmx.de
Webseite: www.gruenenthal-opfer.de
Telefon : 0221 / 9505101
Fax: 0221 / 9505102
Mobil: 0172 / 2905974


Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen (U.A.C.)
c./o. Stephan Nuding (Sprecher)
Postfach 800 160
51448 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202/1882677
Mail: uac@gmx.net

[Monchen]

Hier ein Bericht aus der Aachner-Zeitung.

Link:

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/ ... tmals.html

[Maren]

Jedenfalls sind die lebendigen Skulpturen netter anzusehen als das Kunstwerk.......

ciao
Maren

P.S.> Wieder erstaunlich: Presse ohne Ende bis in die Tagesschau!

[nilorac]

Obwohl das Denkmal den meisten übrig ist wie ein Kropf,
die Medien reißen sich drum, und das ist mehr als positiv!

[carolab]

...fragt sich nur, für wen...

[sooner]

....nach 50 jahren will man auf uns zu gehen....... waaaaahhhhhh, ich bekomme jetzt angst..... :wink: - mindestens 50 jahre zu spät das ganze

[Maren]

Weil ich gestern bei Eltern war, haben wir die Aktuelle Stunde und später die Tagesschau mit dem viel ausführlicheren Bericht zusammen gesehen
- schweigend, starr.
Ich weiß, dass diese Entschuldigung manchen Contis und etlichen Eltern wichtig war und ist
- uns nicht, denn da fehlt noch ganz viel......


Schöne Grüße
Maren

[carolab]

Ja aber...

...wofür hat man sich da eigentlich entschuldigt? Für das Tun vor mehr als 50 Jahren nicht, nur für das Nichttun hinterher. Das ist, meine ich, nicht das, wofür man sich zu allererst zu entschuldigen hätte.

[Maren]

Richtig, Caro, aber in den Medien erscheint nur das Wort "Entschuldigung"...... und das scheint zu ziehen.......
Die werden sich niemals für ihr insgesamt eklatantes Versagen und späteres Blockieren entschuldigen.....

Schöne GrÜße
Maren

[carolab]

Aber sie werden jetzt immer sagen: "Was wollt ihr denn noch, wir haben uns doch entschuldigt..."

Tja, Maren, da wirst Du das böse Wort mit "Sch..." wohl noch öfter verwenden müssen ;-)

[sita1]

Hallo carolab,

das dachte ich auch zuerst, aber mittlerweile reagieren auch die ausländischen Betroffenenverbände und stellen mit ihrer Haltung einiges deutlich klarer.
Somit ist F.Grünenthal ganz schön im "Feuerhagel". Sie wollten unbedingt ein "neues" Image. Glaube kaum, dass sie nun "ehrenhaft" dastehen...
Denke, einiges liegt auch an uns, die "Entschuldigung" zu benutzen...

[Maren]

Hallo sita!

Da muss ich Dir zustimmen:
Überraschenderweise ist der Widerhall nicht im Sinne Grünenthals - zumal auch die FDP keinen Salto vor Freude schlägt, sondern im gleichen kritischen Modus diese "Entschuldigung" bewertet.

Die ausländischen Verbände sind ätzend deutlich- schön!
Der Kommentar von Ilonka ist gut- nun ein Interview zu platzieren wäre gewiss gut. Wäre jemand vom BV, wenn auch stark widerstrebend gestern vor Ort gewesen, so wäre ganz gewiss auch diesen -wie Andreas Meyer- die Möglichkeit für einen Kommentar gegeben worden.

Eine Anmerkung zu Ilonkas Statement:
Die Schuld für die Einführung von Contergan liegt meiner Meinung nach noch viel mehr in der nachlässigen Gesetzung der damaligen Bundesrepublik!
Grünenthal hat sich -auch meiner persönlichen Ansicht nach- spätestens für die Versäumnisse ab 1958/59 zu entschuldigen:
Für das Verschleiern, die Lügen, die massiven Blockaden und gar Bedrohungen!

Schöne Grüße
Maren
- auf dem Weg zu einer Silberhochzeit....

[monika]

Hallo carolab,

das dachte ich auch zuerst, aber mittlerweile reagieren auch die ausländischen Betroffenenverbände und stellen mit ihrer Haltung einiges deutlich klarer.
Somit ist F.Grünenthal ganz schön im "Feuerhagel". Sie wollten unbedingt ein "neues" Image. Glaube kaum, dass sie nun "ehrenhaft" dastehen...
Denke, einiges liegt auch an uns, die "Entschuldigung" zu benutzen...

Hallo sita,

das Gefühl habe ich auch. :wink:

Hat Fa. Grünenthal mit dieser heftigen Gegenwehr der Contergangeschädigten gerechnet

Wohl kaum......

[darkshadow]

Es spricht für die Disziplin der anwesenden Opfer des Conterganverbrechens, dass keiner von uns
aufgestanden ist und diesem impertinenten Flegel namens
Dr. Stock rechts und links geohrfeigt hat.
Die Oberfrechheit: Erst von Dialog daher faseln und sich dann durch die Hintertüre verdrücken.
Bloß nicht in die Verlegenheit kommen den Medien oder den Betroffenen Rede und Antwort stehen zu müssen.
Mieser, feiger und minderwertiger geht es wohl nicht!

Mein persönlicher Dank an Ilonka: Deine Pressearbeit war treffend.
Wenn der BV d i e s e n Kurs in Zukunft beibehält, dann gebe ich die Hoffnung auf ein zukünftig gemeinsames Vorgehen gegen unsere Schädiger
nicht auf.

Fazit: Grünenthal hat sich bis auf die Knochen blamiert!

[sita1]

Na, der Schuß ist wohl nach hinten los gegangen! Außerdem könnten wir die vorgefertigte aufgesetze Heucheleirede "ausschlachten". das ist doch ein "Bärendienst" vom H.Stock!
ZB: einen öffentlichen Brief in etwa:

-der arme H.Stock, der vorgeschickte "Prügelknabe" muß nun für die Feigheit der Wirtzens "einstecken"!
-wir, C,Menschen, bedauern dies natürlich aus tiefstem Herzen...
-doch für diese "menschliche würdevolle Geste mit warmen erbärmlichen Worten" gibt es Grenzen!
-für diesen "Job" wird H.Stock sicherlich "fürstlich entschädigt" worden zu sein und C.Menschen mit "warmen erbärmlichen Worten abgespeist"!