Hier einige wichtige Links. Bitte wirklich jeder lesen !!
WDR Film wird gesendet- Spiegel Artikel
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- Chris
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WDR Film wird gesendet- Spiegel Artikel
Liest selbst!
SPIEGEL ONLINE, 05.09.2007
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Umstrittene TV-Produktion: Contergan-Film geht doch auf Sendung
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Das juristische Tauziehen um den umstrittenen WDR- Zweiteiler "Eine
einzige Tablette" ist beendet. Der Film über den Contergan-Skandal
darf im November ausgestrahlt werden - das Bundesverfassungsgericht
wies mehrere Klagen dagegen in einer Eilentscheidung ab.
Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 37,00.html
Film wird am 7./8. November gesendet!
Na also, geht doch!!!!!!!!!!!!!!!1
Chris
SPIEGEL ONLINE, 05.09.2007
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Umstrittene TV-Produktion: Contergan-Film geht doch auf Sendung
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Das juristische Tauziehen um den umstrittenen WDR- Zweiteiler "Eine
einzige Tablette" ist beendet. Der Film über den Contergan-Skandal
darf im November ausgestrahlt werden - das Bundesverfassungsgericht
wies mehrere Klagen dagegen in einer Eilentscheidung ab.
Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
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Film wird am 7./8. November gesendet!
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Chris
LG
Chris
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JUHUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU Superfreuuuuuuuuuuuuuuuuuu mal ne Flasche Champagner in den Forum stellt prooooooooost.
Barbara :-D :-D :-D :-D :-D
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- eulchen
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Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!!! Nach dem Tauziehen was bisher veranstaltet wurde....Chris hat geschrieben: Film wird am 7./8. November gesendet!
Chris
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Eulchen dafür iss mal etwas alki wert ich trinke sonst nämlich gar nix aber hier kann ich net widerstehen.
Barbara die schon heftig am Feiern ist
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Artikel in den Ruhr-Nachrichten vom 06.09.2007
Ausschnitt:
Ein tagesaktueller, „unterhaltsam aufgemachter Film“
könne bedeutsame Anstöße vermitteln.
Regisseur Adolf Winkelmann formuliete es deutlicher als
das Gericht:
„Die Contergan-Opfer haben ein Recht darauf, dass man
sie nicht vergisst“
von meiner Seite ein Dank an:
Herrn Winkelmann,
WDR,
Produktionsfirma Zeitsprung,
Herr Souvignier
_____________________________________________________________
an Eulchen
was ist den Gänsewein
Gruss Robbe
Ausschnitt:
Ein tagesaktueller, „unterhaltsam aufgemachter Film“
könne bedeutsame Anstöße vermitteln.
Regisseur Adolf Winkelmann formuliete es deutlicher als
das Gericht:
„Die Contergan-Opfer haben ein Recht darauf, dass man
sie nicht vergisst“
von meiner Seite ein Dank an:
Herrn Winkelmann,
WDR,
Produktionsfirma Zeitsprung,
Herr Souvignier
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-Make my day-
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hier mal der link zum BVG
da stehts etwas genauer
http://www.bundesverfassungsgericht.de/ ... 22307.html
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Diskutiere nie mit einem Idioten - er zieht Dich auf sein Niveau runter und schlägt Dich dort mit Erfahrung.
- Barbara
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Wir sollten Adolf Winkelmann nen Strauss Blumen schicken, als Dankeschön iss meine Meinung.
Barbara
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- Chris
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Hi!!
heute gefunden im Internet!!
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September 2007, 17:45 Uhr Von Uta Keseling
Contergan-Film
Als Behinderte noch "Missgeburten" hießen
"Eine einzige Tablette" – Der umstrittene Spielfilm über den Contergan-Prozess darf gezeigt werden. Die Geschichte des größten Pharma-Skandals handelt auch vom Umgang mit Behinderten in der Bundesrepublik.
zurück weiter
Katharina Wackernagel spielt die Hauptrollen in dem WDR-Zweiteiler "Eine einzige Tablette". Der Film schildert den Skandal um das Präparat "Contergan", das nach seiner Markteinführung für starke Missbildungen bei Neugeborenen sorgte.
Ein Jahr hat die juristische Auseinandersetzung um den Film gedauert, nun darf er gezeigt werden. „Eine einzige Tablette“, der Zweiteiler des WDR, der anhand einer fiktiven Geschichte den Contergan-Skandal der 60er-Jahre schildert. Gegen den Film prozessiert hatten die Firma Grünenthal, deren Medikament die Missbildungen verursachte und der Anwalt, der das Vorbild der fiktiven Hauptfigur ist, Karl Hermann Schulte-Hillen. Als Opferanwalt und selbst betroffener Vater brachte er den spektakulären Prozess gegen die Pharmafirma ins Laufen. Fiktiv sind in dem Film vor allem die Personen. Doch der Skandal, um des es geht, ist real, seine Folgen sind bis heute sichtbar. Weltweit kamen zwischen 1957 und 1961 rund 12.000 Kinder mit Schäden zur Welt, davon schätzungsweise 5000 in Deutschland. Von ihnen überlebten rund 2700. Zu den bekanntesten zählen heute der Opernsänger Thomas Quasthoff oder die Dressurreiterin und ZDF-Moderatorin Bettina Eistel.
Ein Land im Taumel des Wirtschaftswunders
Heute erscheint es fast selbstverständlich, dass Menschen ohne vollständige Arme oder Beine erfolgreich arbeiten und fast so leben können wie nicht behinderte Menschen. Der Film wird jedoch Erinnerungen wachrufen an ein Deutschland, in dem Behinderte „Missgeburten“ hießen wie noch im Dritten Reich, an ein Land im Taumel des Wirtschaftswunders, wo für die Zulassung neure Medikamente lediglich Tests an Tieren vorgeschrieben waren. Und an ein Land, das sich lange Zeit schwer tat, aus einem der weltweit größten Medikamentenskandale Konsequenzen zu ziehen. Das deutsche Arzneimittelgesetz gilt zwar als „direkte“ Reaktion auf dem Skandal, erlassen wurde es jedoch erst 1978.
"Harmlos", "ungiftig", "gut verträglich"
„Ungiftig“ und „harmlos wie Zuckerplätzchen“, so bewarb der Pharmakonzern Grünenthal aus Stolberg bei Aachen im Jahr 1957 sein neuestes Produkt Contergan. Das „Hypnotikum“ belaste den Leberstoffwechsel nicht, hieß es in Anzeigen zu Bildern von romantischen Landschaften, „es beeinflusse weder den Blutdruck noch den Kreislauf und werde auch von empfindlichen Menschen gut vertragen“. Eine Packung mit 30 Tabletten kostete 3,90 D-Mark: Kleine, preiswerte, unauffällige Helfer im Alltag, der gerade für Frauen zwischen Familie und Beruf immer stressiger wurde. Schlaflosigkeit passte nicht ins Bild der modernen Frau. Contergan erreichte bald einen Marktanteil 20 Prozent, neben Aspirin wurde es zur bekanntesten, rezeptfreien Einschlafhilfe. Am Sonntag, dem 26. November 1961 riss eine Schlagzeile das Land aus dem Novemberschlaf: „Missgeburten durch Tabletten?“, fragte die „Welt am Sonntag“. Einen Tag später meldete die „BZ“ aus Berlin: „Alarm im ganzen Bundesgebiet“. Zehn Tage zuvor hatte der Hamburger Humangenetiker und Kinderarzt Widukind Lenz auf einem Kongress erstmals auf den möglichen Zusammenhang zwischen dem Mittel und den Missbildungen an Kindern aufmerksam gemacht.
Das Problem: Es gab kein Meldegesetz
Zwar hatte es Kritik an Contergan schon früher gegeben. Im Mai 1960 bemerkten Ärzte, dass es bei Erwachsenen Nervenschädigungen verursachte, die sich in Kribbeln und Zuckungen äußerten. Ende Mai 1960 hatte die Firma Grünenthal deshalb die Rezeptpflicht für Contergan beantragt. Vom Markt nahm sie das Medikament erst einen Tag nach den Schlagzeilen vom November. Dass die Entdeckung der Zusammenhänge so lange dauerte, lag zum einen daran, dass es kein Meldegesetz für geschädigte Neugeborene gab. Aber es lag auch an der Hilflosigkeit einer ganzen Gesellschaft im Umgang mit Behinderten. So wagten es Eltern erst 2004, öffentlich über das Martyrium zu sprechen, das die Geburt eines behinderten Kindes damals bedeutete. „Es kann ja nichts dafür“, habe man ihr im Kreißsaal gesagt, berichtete eine Mutter in der Dokumentation des SWR, „Contergan: Die Eltern“. Ein Vater erzählte, wie er sein Baby auf dem Fußboden des Krankenhauses gefunden habe, wohin man es gelegt hatte, wohl in der Hoffnung, das „Problem“ würde sich so von selbst erledigen. Die Dressurreiterin Bettina Eistel, 1961 ohne Arme zur Welt gekommen, schildert in ihrer Autobiografie, dass ihre Eltern nach ihrer Geburt im Krankenhaus stundenlang warten mussten, bis sie das Neugeborene sehen durften. Und für ihre Großeltern sei sofort klar gewesen, das behinderte Kind müsse in ein Heim.
Ein Abgeordneter forderte den "Gnadentod"
Betroffene Eltern berichten, wie Freunde den Kontakt abbrachen, wie Nachbarn das Neugeborene erst anstarrten und dann zurückwichen, wie Schwiegereltern vorrechneten, was es kostet, ein behindertes Kind aufzuziehen. 1962 vergiftete eine Belgierin ihr Kind mit Hilfe ihrer Familie und des Arztes sieben Tage nach der Geburt, weil es ohne Arme zu Welt gekommen war. Im selben Jahr forderte in England, wo Contergan unter dem Namen Thalidomid rund 800 Kinder geschädigt hatte, der konservative Abgeordnete John Kerans gar den „Gnadentod“ für die geschädigten Babys. Weiterführende links
Bilderstrecke: Contergan Grenzen? Gibt es nicht! Gericht hebt Sendeverbot teilweise auf "Nur eine einzige Tablette" Der Streit um die Szenen, die niemand sehen darf Und Deutschland war noch lange nicht so weit, den Skandal aufzuarbeiten. Zwar nahm die Aachener Staatsanwaltschaft bereits 1961 Ermittlungen auf. Ganze vier Jahre brauchte sie, um sie abzuschließen. Erst 1968 wurde Anklage erhoben gegen den Eigentümer der Firma Grünenthal, Hermann Wirtz, den wissenschaftlichen Direktor Heinrich Mückter, den Geschäftsführer Jacob Chauvistré sowie weitere Mitarbeiter, Ärzte und Prokuristen wegen vorsätzlicher beziehunsgweise fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung. Der Prozess wurde bis zum dahin längsten und aufwendigsten in der deutschen Rechtsgeschichte. Fast ein Jahr lang verhandelten nur die Anwälte. Erst 1969 äußerten sich Angeklagte selbst vor Gericht. Am Ende stand 1970 ein Vergleich, weil Verjährung drohte. 100 Millionen D-Mark zahlte die Firma Grünenthal in eine Stiftung ein, dieselbe Summe zahlte der Staat dazu. Daraus wurdem Renten und Zuschüsse für die Betroffenen finanziert. Zwei weitere Jahre sollte es dauern, bis die ersten Zahlungen an Betroffene flossen. Heute ist die Summe längst aufgebraucht, der Staat kommt allein für die Leistungen auf. Die Eltern verzichteten im Gegenzug auf Ansprüche in Milliardenhöhe. Am 18. Dezember 1970 wurde das Strafverfahren eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt sind die eigentlichen Betroffenen, die Kinder, bereits um die zehn Jahre alt – sie sprechen, sie laufen und verlangen danach, ganz normal zu leben.
„Von Neugier und Mitgefühl geschüttelt“
Doch so einfach ist das nicht. Während der Prozess lief, interessierte sich die Öffentlichkeit vor allem für eines: Wie lebten die Kinder ohne Arme und Beine? Der ästhetische Schock bei der Begegnung halte nur so lange an, bis die Contergan-Kinder mit einem zu sprechen anfingen, schrieb ein Journalist. „Von Neugier und Mitgefühl geschüttelt“ seien die Besucher einer Krankenhaus-Station, hieß es in einem anderen Zeitungsartikel. Die Station könne wegen der Neugierigen allerdings nur hinter verschlossenen Türen arbeiten. „Wie gibt man jemandem die Hand, der gar keine hat?“, fragte ein anderer Autor. Das amerikanische Magazin Life widmete den „Contergan-Kindern“ eine Titelgeschichte. Berichtet wurde über kleine Mädchen und Jungen, die in einer Heidelberger Spezialklinik lernen sollen, mit Prothesen zu leben. Es scheint, als sei die Contergan-Katastrophe für die Spezialisten die größte Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg gewesen. Mit einem feinen Unterschied allerdings – Prothesen für Kinder wachsen nicht mit. Bald stellte sich zudem heraus, dass die meisten Kinder gar keine Prothesen haben wollten. Die künstlichen Arme wurden mit Gas angetrieben, das die Kinder in schweren Flaschen auf dem Rücken trugen. Bei jeder Bewegung zischte und fauchte es daraus – erschreckend. Bettina Eistel berichtet, wie sie auf ihre künstlichen Arme freiwillig verzichtete – sie hatte nicht das Gefühl, dass ihr etwas fehlte, sondern lediglich, das sie anders war als andere. „Anders funktional“ nennt Bettina Eistel ihren Zustand heute. Als „behindert“ möchte die Psychologin nicht bezeichnet werden.
Mit den Füßen tun, was andere mit den Händen machen
Wie Eistel hat die Generation der Contergankinder ihr Leben bis heute, da sie die Mitte 40 überschritten haben, weitgehend selbst gemeistert. Die einen haben gelernt, mit den Füßen zu tun, was andere mit den Händen machen, oder als kleinere Menschen zu überleben, oder ohne Finger zu schreiben, je nach dem. Viele sind im Beruf sehr erfolgreich – neben Künstlern gibt es unter ihnen viele Akademiker, Politiker und solche, die sich aktiv um die Belange behinderter Menschen kümmern. Dass dieser Erfolg möglich war, mag seltsamerweise auch mit der Zielgruppe zusammenhängen, an die sich die Firma Grünenthal mit ihrem Erfolgsmedikament Contergan einst gewandt hatte. Es waren oft Akademikerinnen, Frauen, die etwas erreichen wollten und sich in der Schwangerschaft anstelle von Ruhe eine Tablette gönnten. Nur eine einzige Tablette, die, stellte der Wissenschaftler Widukind Lenz fest, e nach Schwangerschaftstag dazu führte, dass dem Embryo die Ohren fehlten, die Extremitäten oder wichtige innere Organe. Lenz wurde später in dem Prozess gegen Grünenthal wegen Befangenheit als Sachverständiger ausgeschlossen. Schlagworte
Pharma Medizin Contergan Grünenthal Eine einzige Tablette Bettina Eistel Bettina Eistel schildert in ihrem Buch ihre Jugend auch als oft absurden Kampf gegen Vorurteile. Etwa, ale ihre Eltern darum kämpfen mussten, ihre Tochter an einer normalen Grundschule unterzubringen statt an einer Sonderschule. Dass Kinder ohne Gliedmaßen nicht geistig zurückgeblieben sein müssen, war in den 60er Jahren keineswegs selbstverständlich. Die Firma Grünenthal hat die Entscheidung kritisiert, dass der Film „Eine einzige Tablette“ gezeigt werden darf. Der Zuschauer werde „durch Hinzuerfundendes und Verdrehungen verwirrt“ und erhalte ein völlig falsches Bild der damaligen Ereignisse.
Chris
heute gefunden im Internet!!
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September 2007, 17:45 Uhr Von Uta Keseling
Contergan-Film
Als Behinderte noch "Missgeburten" hießen
"Eine einzige Tablette" – Der umstrittene Spielfilm über den Contergan-Prozess darf gezeigt werden. Die Geschichte des größten Pharma-Skandals handelt auch vom Umgang mit Behinderten in der Bundesrepublik.
zurück weiter
Katharina Wackernagel spielt die Hauptrollen in dem WDR-Zweiteiler "Eine einzige Tablette". Der Film schildert den Skandal um das Präparat "Contergan", das nach seiner Markteinführung für starke Missbildungen bei Neugeborenen sorgte.
Ein Jahr hat die juristische Auseinandersetzung um den Film gedauert, nun darf er gezeigt werden. „Eine einzige Tablette“, der Zweiteiler des WDR, der anhand einer fiktiven Geschichte den Contergan-Skandal der 60er-Jahre schildert. Gegen den Film prozessiert hatten die Firma Grünenthal, deren Medikament die Missbildungen verursachte und der Anwalt, der das Vorbild der fiktiven Hauptfigur ist, Karl Hermann Schulte-Hillen. Als Opferanwalt und selbst betroffener Vater brachte er den spektakulären Prozess gegen die Pharmafirma ins Laufen. Fiktiv sind in dem Film vor allem die Personen. Doch der Skandal, um des es geht, ist real, seine Folgen sind bis heute sichtbar. Weltweit kamen zwischen 1957 und 1961 rund 12.000 Kinder mit Schäden zur Welt, davon schätzungsweise 5000 in Deutschland. Von ihnen überlebten rund 2700. Zu den bekanntesten zählen heute der Opernsänger Thomas Quasthoff oder die Dressurreiterin und ZDF-Moderatorin Bettina Eistel.
Ein Land im Taumel des Wirtschaftswunders
Heute erscheint es fast selbstverständlich, dass Menschen ohne vollständige Arme oder Beine erfolgreich arbeiten und fast so leben können wie nicht behinderte Menschen. Der Film wird jedoch Erinnerungen wachrufen an ein Deutschland, in dem Behinderte „Missgeburten“ hießen wie noch im Dritten Reich, an ein Land im Taumel des Wirtschaftswunders, wo für die Zulassung neure Medikamente lediglich Tests an Tieren vorgeschrieben waren. Und an ein Land, das sich lange Zeit schwer tat, aus einem der weltweit größten Medikamentenskandale Konsequenzen zu ziehen. Das deutsche Arzneimittelgesetz gilt zwar als „direkte“ Reaktion auf dem Skandal, erlassen wurde es jedoch erst 1978.
"Harmlos", "ungiftig", "gut verträglich"
„Ungiftig“ und „harmlos wie Zuckerplätzchen“, so bewarb der Pharmakonzern Grünenthal aus Stolberg bei Aachen im Jahr 1957 sein neuestes Produkt Contergan. Das „Hypnotikum“ belaste den Leberstoffwechsel nicht, hieß es in Anzeigen zu Bildern von romantischen Landschaften, „es beeinflusse weder den Blutdruck noch den Kreislauf und werde auch von empfindlichen Menschen gut vertragen“. Eine Packung mit 30 Tabletten kostete 3,90 D-Mark: Kleine, preiswerte, unauffällige Helfer im Alltag, der gerade für Frauen zwischen Familie und Beruf immer stressiger wurde. Schlaflosigkeit passte nicht ins Bild der modernen Frau. Contergan erreichte bald einen Marktanteil 20 Prozent, neben Aspirin wurde es zur bekanntesten, rezeptfreien Einschlafhilfe. Am Sonntag, dem 26. November 1961 riss eine Schlagzeile das Land aus dem Novemberschlaf: „Missgeburten durch Tabletten?“, fragte die „Welt am Sonntag“. Einen Tag später meldete die „BZ“ aus Berlin: „Alarm im ganzen Bundesgebiet“. Zehn Tage zuvor hatte der Hamburger Humangenetiker und Kinderarzt Widukind Lenz auf einem Kongress erstmals auf den möglichen Zusammenhang zwischen dem Mittel und den Missbildungen an Kindern aufmerksam gemacht.
Das Problem: Es gab kein Meldegesetz
Zwar hatte es Kritik an Contergan schon früher gegeben. Im Mai 1960 bemerkten Ärzte, dass es bei Erwachsenen Nervenschädigungen verursachte, die sich in Kribbeln und Zuckungen äußerten. Ende Mai 1960 hatte die Firma Grünenthal deshalb die Rezeptpflicht für Contergan beantragt. Vom Markt nahm sie das Medikament erst einen Tag nach den Schlagzeilen vom November. Dass die Entdeckung der Zusammenhänge so lange dauerte, lag zum einen daran, dass es kein Meldegesetz für geschädigte Neugeborene gab. Aber es lag auch an der Hilflosigkeit einer ganzen Gesellschaft im Umgang mit Behinderten. So wagten es Eltern erst 2004, öffentlich über das Martyrium zu sprechen, das die Geburt eines behinderten Kindes damals bedeutete. „Es kann ja nichts dafür“, habe man ihr im Kreißsaal gesagt, berichtete eine Mutter in der Dokumentation des SWR, „Contergan: Die Eltern“. Ein Vater erzählte, wie er sein Baby auf dem Fußboden des Krankenhauses gefunden habe, wohin man es gelegt hatte, wohl in der Hoffnung, das „Problem“ würde sich so von selbst erledigen. Die Dressurreiterin Bettina Eistel, 1961 ohne Arme zur Welt gekommen, schildert in ihrer Autobiografie, dass ihre Eltern nach ihrer Geburt im Krankenhaus stundenlang warten mussten, bis sie das Neugeborene sehen durften. Und für ihre Großeltern sei sofort klar gewesen, das behinderte Kind müsse in ein Heim.
Ein Abgeordneter forderte den "Gnadentod"
Betroffene Eltern berichten, wie Freunde den Kontakt abbrachen, wie Nachbarn das Neugeborene erst anstarrten und dann zurückwichen, wie Schwiegereltern vorrechneten, was es kostet, ein behindertes Kind aufzuziehen. 1962 vergiftete eine Belgierin ihr Kind mit Hilfe ihrer Familie und des Arztes sieben Tage nach der Geburt, weil es ohne Arme zu Welt gekommen war. Im selben Jahr forderte in England, wo Contergan unter dem Namen Thalidomid rund 800 Kinder geschädigt hatte, der konservative Abgeordnete John Kerans gar den „Gnadentod“ für die geschädigten Babys. Weiterführende links
Bilderstrecke: Contergan Grenzen? Gibt es nicht! Gericht hebt Sendeverbot teilweise auf "Nur eine einzige Tablette" Der Streit um die Szenen, die niemand sehen darf Und Deutschland war noch lange nicht so weit, den Skandal aufzuarbeiten. Zwar nahm die Aachener Staatsanwaltschaft bereits 1961 Ermittlungen auf. Ganze vier Jahre brauchte sie, um sie abzuschließen. Erst 1968 wurde Anklage erhoben gegen den Eigentümer der Firma Grünenthal, Hermann Wirtz, den wissenschaftlichen Direktor Heinrich Mückter, den Geschäftsführer Jacob Chauvistré sowie weitere Mitarbeiter, Ärzte und Prokuristen wegen vorsätzlicher beziehunsgweise fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung. Der Prozess wurde bis zum dahin längsten und aufwendigsten in der deutschen Rechtsgeschichte. Fast ein Jahr lang verhandelten nur die Anwälte. Erst 1969 äußerten sich Angeklagte selbst vor Gericht. Am Ende stand 1970 ein Vergleich, weil Verjährung drohte. 100 Millionen D-Mark zahlte die Firma Grünenthal in eine Stiftung ein, dieselbe Summe zahlte der Staat dazu. Daraus wurdem Renten und Zuschüsse für die Betroffenen finanziert. Zwei weitere Jahre sollte es dauern, bis die ersten Zahlungen an Betroffene flossen. Heute ist die Summe längst aufgebraucht, der Staat kommt allein für die Leistungen auf. Die Eltern verzichteten im Gegenzug auf Ansprüche in Milliardenhöhe. Am 18. Dezember 1970 wurde das Strafverfahren eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt sind die eigentlichen Betroffenen, die Kinder, bereits um die zehn Jahre alt – sie sprechen, sie laufen und verlangen danach, ganz normal zu leben.
„Von Neugier und Mitgefühl geschüttelt“
Doch so einfach ist das nicht. Während der Prozess lief, interessierte sich die Öffentlichkeit vor allem für eines: Wie lebten die Kinder ohne Arme und Beine? Der ästhetische Schock bei der Begegnung halte nur so lange an, bis die Contergan-Kinder mit einem zu sprechen anfingen, schrieb ein Journalist. „Von Neugier und Mitgefühl geschüttelt“ seien die Besucher einer Krankenhaus-Station, hieß es in einem anderen Zeitungsartikel. Die Station könne wegen der Neugierigen allerdings nur hinter verschlossenen Türen arbeiten. „Wie gibt man jemandem die Hand, der gar keine hat?“, fragte ein anderer Autor. Das amerikanische Magazin Life widmete den „Contergan-Kindern“ eine Titelgeschichte. Berichtet wurde über kleine Mädchen und Jungen, die in einer Heidelberger Spezialklinik lernen sollen, mit Prothesen zu leben. Es scheint, als sei die Contergan-Katastrophe für die Spezialisten die größte Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg gewesen. Mit einem feinen Unterschied allerdings – Prothesen für Kinder wachsen nicht mit. Bald stellte sich zudem heraus, dass die meisten Kinder gar keine Prothesen haben wollten. Die künstlichen Arme wurden mit Gas angetrieben, das die Kinder in schweren Flaschen auf dem Rücken trugen. Bei jeder Bewegung zischte und fauchte es daraus – erschreckend. Bettina Eistel berichtet, wie sie auf ihre künstlichen Arme freiwillig verzichtete – sie hatte nicht das Gefühl, dass ihr etwas fehlte, sondern lediglich, das sie anders war als andere. „Anders funktional“ nennt Bettina Eistel ihren Zustand heute. Als „behindert“ möchte die Psychologin nicht bezeichnet werden.
Mit den Füßen tun, was andere mit den Händen machen
Wie Eistel hat die Generation der Contergankinder ihr Leben bis heute, da sie die Mitte 40 überschritten haben, weitgehend selbst gemeistert. Die einen haben gelernt, mit den Füßen zu tun, was andere mit den Händen machen, oder als kleinere Menschen zu überleben, oder ohne Finger zu schreiben, je nach dem. Viele sind im Beruf sehr erfolgreich – neben Künstlern gibt es unter ihnen viele Akademiker, Politiker und solche, die sich aktiv um die Belange behinderter Menschen kümmern. Dass dieser Erfolg möglich war, mag seltsamerweise auch mit der Zielgruppe zusammenhängen, an die sich die Firma Grünenthal mit ihrem Erfolgsmedikament Contergan einst gewandt hatte. Es waren oft Akademikerinnen, Frauen, die etwas erreichen wollten und sich in der Schwangerschaft anstelle von Ruhe eine Tablette gönnten. Nur eine einzige Tablette, die, stellte der Wissenschaftler Widukind Lenz fest, e nach Schwangerschaftstag dazu führte, dass dem Embryo die Ohren fehlten, die Extremitäten oder wichtige innere Organe. Lenz wurde später in dem Prozess gegen Grünenthal wegen Befangenheit als Sachverständiger ausgeschlossen. Schlagworte
Pharma Medizin Contergan Grünenthal Eine einzige Tablette Bettina Eistel Bettina Eistel schildert in ihrem Buch ihre Jugend auch als oft absurden Kampf gegen Vorurteile. Etwa, ale ihre Eltern darum kämpfen mussten, ihre Tochter an einer normalen Grundschule unterzubringen statt an einer Sonderschule. Dass Kinder ohne Gliedmaßen nicht geistig zurückgeblieben sein müssen, war in den 60er Jahren keineswegs selbstverständlich. Die Firma Grünenthal hat die Entscheidung kritisiert, dass der Film „Eine einzige Tablette“ gezeigt werden darf. Der Zuschauer werde „durch Hinzuerfundendes und Verdrehungen verwirrt“ und erhalte ein völlig falsches Bild der damaligen Ereignisse.
Chris
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Chris
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- Maren
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Hallo chris!
Kannst Du die Quellen nennen?
Mir erscheint es so, als hättest Du mehrere Artikel gefunden und zusammen kopiert.
Liebe Grüße aus DO
Maren
:
Kannst Du die Quellen nennen?
Mir erscheint es so, als hättest Du mehrere Artikel gefunden und zusammen kopiert.
Liebe Grüße aus DO
Maren

Tschüssi 😎 Maren
Leben und leben lassen ..... 😉
☮️… in Frieden 🕊
Der Weg ist das Ziel 🚵♂️
Leben und leben lassen ..... 😉
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- bentxt
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Darf ich mich dem Dank anschließen?Robbe61 hat geschrieben:
von meiner Seite ein Dank an:
Herrn Winkelmann,
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an Eulchen
was ist den Gänsewein
Gruss Robbe
Habe immerhin 5 Jahre an dem Film gearbeitet...
Niemand der genannten hat mit der Materie mehr zu tun gehabt.
Gruß,
Benedikt Röskau, Drehbuchautor
- Barbara
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Aber sicher doch Bentxt, hast uns ja auch immer so gut auf dem Laufenten gehalten.
Dir einen ganz Persönlichen DANK auch dafür das du nie Aufgegeben hast.
Barbara
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Barbara
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- Schnecke
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Hallo bentxt,
an Dich vielleicht den größten Dank,weil Du uns als einziger in den Entwicklungsprozess mit eingebunden hast!
Gäbe es vielleicht die Möglichkeit, den Film vorab einem ausgesuchten Publikum (Contis und Presse
: ) irgendwo in Deutschland vorzuführen? Das wäre doch eine gute Werbung dafür?
Jetzt müsste nur noch jemand mal eine Dokumentation über den Kampf Grünenthals gegen den Film erstellen und veröffentlichen.... :wink:
an Dich vielleicht den größten Dank,weil Du uns als einziger in den Entwicklungsprozess mit eingebunden hast!
Gäbe es vielleicht die Möglichkeit, den Film vorab einem ausgesuchten Publikum (Contis und Presse

Jetzt müsste nur noch jemand mal eine Dokumentation über den Kampf Grünenthals gegen den Film erstellen und veröffentlichen.... :wink:
Gruss, Schnecke. 🐌
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum, denn heute beginnt der Rest Deines Lebens!
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