Das wäre bei uns nicht passiert!

Beitrag von **igel1** » Montag 23. Februar 2009, 22:34

GB: Wütende Eltern protestieren gegen einarmige Fernseh-Moderatorin
Die erfolgreiche englische Kindersendung "CBeebies" bekam eine neue Moderatorin und englische Eltern empören sich darüber, dass eine körperlich Behinderte jetzt durch die Sendung führt.
Die neue Fernsehmoderatorin ist 29 Jahre alt, Mutter eines vierjährigen Kindes und war eine erfolgreiche Bühnenschauspielerin. Sie wurde als Co-Moderatorin ausgewählt, gemeinsam mit ihrem Kollegen Alex Winter die Kindersendung zu moderieren.
Eltern fanden es aber als einen Skandal, eine Frau mit nur einem Arm eine Kindersendung leiten zu lassen und beschwerten sich bei der BBC. Sie befürchten Albträume und Ängste bei ihren Kindern. Der Fernsehsender steht zu der behinderten Moderatorin.

Quelle:
http://bazonline.ch/panorama/vermischte ... y/26848047

igel1

Stiimt igel!

Das wäre bei uns nicht passiert. Bei uns gäbe und gibt es eine behinderte Moderatorin für eine Kindersendung oder irgendeine Fernsehsendung, die nicht mit Behinderung(en) zu tun hat gar nicht erst. Oder meintest Du die Reaktion der Zuschauer?

Mitte der 80er habe ich mich bei RTL beworben - erst einmal um ein Praktikum - als Sportreporter. Ich studierte zu der Zeit u.a. Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln und rief in der Sportmoderation an. Petra von Oyen war am Apparat, ihr schilderte ich mein Anliegen als Ohnarmer zukünftig gerne Fußballspiele moderieren zu wollen. Sie fand die Idee gut und verband mich mit ihrem Chef - Uli Potofski. Herr Potofski fand meine Stimme mehr als brauchbar, empfand mich als elloquent und war interessiert. Als ich ihm dann noch einmal sagte, ich käme dann am nächsten Tag vorbei und er würde mich daran erkennen, dass ich keine Arme habe, stoppte er jede weitere Diskussion. "Sie haben keine Arme? Dann können wir sie nicht brauchen." Er schob als Argument vor, dass ich Filme schneiden müsste. Der Hinweis, dass dies bereits Bestandteil meines Studiums gewesen sei und kein Problem darstelle, interessierte ihn nicht weiter.

Beitrag von **Frank62** » Dienstag 24. Februar 2009, 09:25

Don van Vliet hat geschrieben:Stiimt igel!

Das wäre bei uns nicht passiert. Bei uns gäbe und gibt es eine behinderte Moderatorin für eine Kindersendung oder irgendeine Fernsehsendung, die nicht mit Behinderung(en) zu tun hat gar nicht erst. Oder meintest Du die Reaktion der Zuschauer?

Stimmt nicht..bin letztens beim zappen beim Astro-- TV hängen geblieben, weil es so seltsam aussah wie der Typ die Karten gemischt hat......beim genaueren hin sehen viel mir auf da fehlte ein Stück vom Unterarm mitsamt Hand.

Beitrag von **Zimmi** » Dienstag 24. Februar 2009, 11:31

Hallo zusammen,

Bettina Eistel moderiert die Sendung "Aktion Mensch" und Matthias Berg hat die Paralympic in Peking moderiert.

Einige von euch wissen ja das beide contergangeschädigt sind und sichtbare Behinderungen haben.

Wie aber schon im CF gefragt, was meint der Themenstarter genau?

Gruss Zimmi

Beitrag von **eulchen** » Dienstag 24. Februar 2009, 13:29

Ich habe den Themenstarter so verstanden, dass er sich über die Eltern, der Kindersendung konsumierenden Kinder, aufregt, die sich über die körperbehinderte Moderatorin aufregen.

und ich bin auch sauer darüber, -

aber gut ist der Sender, der zu der Moderatorin steht !!

Harry · Beitrag von **Harry** » Dienstag 24. Februar 2009, 14:44

Bei uns gibt es einen Spielfilm, eine einzige Tablette. Ich glaube es gibt auch einen Kinofilm wo Conterganer und Conterganerinnen vorkommen.
Liebe Grüße
Harry :wink:

Okay Frank, das mit Astro-TV muss mir durchgegangen sein

Das möchtest Du aber jetzt nicht wirklich als Gegenargument gewertet wissen, oder? Was die beiden Berg und Eistel angeht, so sprach ich ja von TV-ModeratorInnen ausserhalb von Sendungen, deren Thematik ausschließlich Behinderungen und Behinderte umfasst. Und selbstverständlich meinte igel die Reaktion der Zuschauer.

Aber - ich bezweifel seine Grundthese, dass es "soetwas bei uns nicht gäbe". Das einzige, was es bei uns nicht gibt, sind behinderte Moderatoren in nicht spezifischen Sendungen. Die Reaktion der Zuschauer könnte ich mir hierzulande auch vorstellen. In einem Land, wo die Telefone nicht still stehen, wenn Thomas Gottschalk das falsche Outfit gewählt hat oder der Tagesschausprecher sich mehrfach versprochen hat, wäre das nur logisch.

Mein reales Beispiel von RTL scheint Euch ja weder überzeugt noch interessiert zu haben. Bemerkenswert.

Beitrag von **amko61** » Dienstag 24. Februar 2009, 17:54

Don van Vliet hat geschrieben: Mein reales Beispiel von RTL scheint Euch ja weder überzeugt noch interessiert zu haben. Bemerkenswert.

Ich habe es nicht kommentiert, weil es mich nicht überrascht hat. Und wahrscheinlich nicht nur mich nicht.
Diese Form der kalten Diskriminierung gibt es in allen Branchen und Berufen.

amko

Beitrag von **Zimmi** » Dienstag 24. Februar 2009, 20:16

Don van Vliet hat geschrieben: Mitte der 80er habe ich mich bei RTL beworben - erst einmal um ein Praktikum - als Sportreporter. Ich studierte zu der Zeit u.a. Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln und rief in der Sportmoderation an. Petra von Oyen war am Apparat, ihr schilderte ich mein Anliegen als Ohnarmer zukünftig gerne Fußballspiele moderieren zu wollen. Sie fand die Idee gut und verband mich mit ihrem Chef - Uli Potofski. Herr Potofski fand meine Stimme mehr als brauchbar, empfand mich als elloquent und war interessiert. Als ich ihm dann noch einmal sagte, ich käme dann am nächsten Tag vorbei und er würde mich daran erkennen, dass ich keine Arme habe, stoppte er jede weitere Diskussion. "Sie haben keine Arme? Dann können wir sie nicht brauchen." Er schob als Argument vor, dass ich Filme schneiden müsste. Der Hinweis, dass dies bereits Bestandteil meines Studiums gewesen sei und kein Problem darstelle, interessierte ihn nicht weiter.

Hallo Don,
auch ich habe es registriert, aber wie Amko darauf nicht reagiert. Da du darüber gerne eine Meinung hören möchtest, antworte ich dir gerne.
Ich denke, das hier die Privaten wesentlich größere Probleme mit Behinderten haben, als z.B. ARD oder ZDF. Die Privaten sind auf die Werbegelder der Werbeindustrie angewiesen, da ist eben kein Platz für behinderte Moderatoren. Dieses ist ja für die heile Welt der Werbeindustrie ein Makel.
Vielleicht hättest du bei einem staatlich finanzierten Fernsehen mehr Chancen bekommen, ist aber hypothetisch. Du darfst auch nicht vergessen, wann du dich beworben hast. Von damals zur heutigen Zeit hat sich gerade was Behinderte angeht, sich einiges zu Psitiven entwickelt.

Jetzt noch eine andere Geschichte, die mit deiner zu vergleichen ist:

Thomas Quasthoff wurde an der musikalischen Hochzschule abgelehnt, weil er mit seinen Conterganfingern kein Klavier spielen konnte. So bewarb er sich an der privaten Musikhochschule in Detmold. Was aus ihm geworden ist, ist ja allgemein bekannt.

Gruss Zimmi

Daniel · Beitrag von **Daniel** » Dienstag 24. Februar 2009, 20:50

Da stimme ich @ Zimmi größtenteils zu,
aber da in diesem Threat auch "andere Sendungen" mit behinderten bzw.Contis angesprochen wurden,
wenn ihr mal hier klickt seht ihr Sofia Plich,
eine Conti-Frau die in dem Fernsehsender" Comedy Central",zu sehen ist,
zwar nicht als Moderatorin,sondern als Comedian.

hey hey,

schon mal avatar gesehen?

alle kräftige breite Nasen und 3 Langfinger und meist blau.

ich fühle mich ziemlich gut getroffen!

maddocmuc hat geschrieben:hey hey,

schon mal avatar gesehen?

alle kräftige breite Nasen und 3 Langfinger und meist blau.

ich fühle mich ziemlich gut getroffen!

und: der Hauptdarsteller sitzt im Rollstuhl...

Daniel · Beitrag von **Daniel** » Mittwoch 23. Dezember 2009, 18:00

Ich hab allerdings noch keinen Conti gesehen,
der an die 4 Meter groß ist.
"Blaue" Contis muß es geben,
wenn ich so manche "Aktionen" sehe,kann es nicht anders sein. :wink:

Contergantreff

Das wäre bei uns nicht passiert!

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conterganer als Leinwandhelden

Re: conterganer als Leinwandhelden